Kommentar zur Abschreibung des Postulats „Integration von Flüchtlingen in der Stadt Aarau“

Susanne Klaus zur Abschreibung ihres Postulats „Integration von Flüchtlingen in der Stadt Aarau“

(…) Die Stadt Aarau hat zusammen mit den umliegenden Gemeinden (…) gute Strukturen zur Integration von Flüchtlingen geschaffen (…). Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. In der Botschaft wird auch auf die verschiedenen Angebote des Kantons verwiesen. (…) Doch dort gibt es momentan neue Stolpersteine für vor allem junge geflüchtete Menschen. Zurzeit werden in vielen Gemeinden (…) Unterkünfte (…) verdichtet. Das bedeutet, dass (…) die Personen zu viert in einem Zimmer schlafen. (…) Unter solchen Umständen zu leben bedeutet, dass man keine Privatsphäre hat und nie Ruhe findet (…). Ich könnte so nicht leben. Unter solchen Umständen Deutsch zu lernen oder sogar eine Lehre zu schaffen ist schwierig (…) bis unmöglich. Die Verzweiflung und die psychische Belastung sind bei vielen jungen Geflüchteten enorm. (…) Das Ziel des Kantons ist es, dass geflüchtete Menschen möglichst schnell finanziell unabhängig werden und dank einer Berufslehre uns helfen, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. (…) Menschen, die unter solch schlechten Bedingungen leben müssen, können aber nicht lernen und sich integrieren. (…)

(…) Ich weiss, dass die Stadt Aarau ihren Teil zur Unterstützung dem momentanen Flüchtlingskrise beiträgt. Ich weiss, dass die Stadt Aarau dies auch gut macht. Vielleicht gibt es aber noch einen Weg, dass wir gerade den einen oder anderen Jugendlichen, der in einer Schule oder eine Lehre ist, eine passende Wohnform anbieten können, z.B. eine Lehrlings-WG. Die Grünen werden der Abschreibung zustimmen.

Susanne Klaus

Einwohnerrätin
Susanne ist Schulleiterin und wohnt im Zelgli.