Martina Niggli für die Grünen zum Aarauer Jahresbericht 2022
Wir danken allen Mitarbeitenden der Verwaltung herzlich für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit. Der Jahresbericht zeigt einmal mehr, wie viel dass in unserer Stadt läuft, was uns sehr freut. […] Ich erzähle von denjenigen Punkten, die in unserer Fraktion am meisten zu reden gaben:
Das Resultat zeigt ein positives Ergebnis, welches mit einem grossen Aber zu geniessen ist: Das Plus ist nur durch die Entnahme aus der Schwankungsreserve im zweistelligen Millionenbereich entstanden. […]
Der Begriff Fachkräftemangel ist omnipräsent […]. Wir müssen zwingend als Arbeitgeberin für die Fachkräfte attraktiv bleiben […], nicht nur mit guten Lohnverhältnissen […]. Aktuell wird dies nicht so „ahmächelig“ umgesetzt. Ich zitiere aus einem aktuellen Stelleninserat der Stadt: Wir bieten faire Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit und ein angenehmes Arbeitsklima. Punkt. Wir sind sicher, dass Aarau das besser kann!
Zwischendurch ein positiver Punkt: Die Auslastung der Kulturellen Institutionen, wie das Stadtmuseum, das KUK oder die Bibliothek ist wieder fast wie vor der Pandemie. Es war faszinierend zu sehen, wie schnell diese Institutionen ihre Angebote hochfahren konnten – das freut uns sehr.
[…]
Zum Schluss noch mein persönlicher Evergreen – ich mag tönen wie eine Schallplatte mit Sprung: FUSTA. Die präsentierten Zahlen im Jahresbericht lässt mich zu folgender freien Interpretation hinreissen […]: Eltern mit tieferen Einkommen können es sich immer weniger leisten, ihre Kinder fremdbetreuen zu lassen. Somit sind KITAs einerseits nur noch für die besser verdienenden Familien erschwinglich und anderseits verliert der Arbeitsmarkt wertvolle Fachkräfte. […] Aarau kann das besser!
Auszug der Anfrage von Petra Ohnsorg und Martina Niggli an den Aarauer Jahresbericht 2022
Fürs Jahr 2022 wurden 2.0 Mio CHF für die Subventionen gemäss Kinderbetreuungs-reglement budgetiert. Ausbezahlt wurden […] nur 1.85 Mio CHF. Die Differenz von 60‘000 CHF zu den im Jahr 2021 geleisteten Subventionen scheint gering. Im Jahr 2022 standen jedoch im Vergleich zum Vorjahr mehr Betreuungsplätze zur Verfügung und mehr Erziehungsberechtigte waren subventionsberechtigt.
Uns beunruhigt dies umso mehr als vor der Umsetzung des Kinderbetreuungsgesetzes, im Jahr 2019, noch 2.36 Mio in die Vereinbarung von Beruf & Familie investiert worden sind (bei einer kleineren Anzahl Betreuungsplätze). Diese Zahlen lassen vermuten, dass seit Einführung des KiBeG die Unterstützung pro Kind abgenommen hat bzw. immer weniger Erziehungsberechtigte mit tieferen Einkommen Kinder fremdbetreuen lassen.
1. Haben Stadtrat und Verwaltung die Zahlen aus dem Jahresbericht 2022 analysiert und falls ja, wie erklären sie die Zahlen im Vergleich zu den Vorjahren?
2. Wie war die Einkommensstruktur der Erziehungsberechtigten 2022 im Vergleich zur Einkommensstruktur im Jahr 2019?
3. Plant der Stadtrat Massnahmen bei der Elternbeitragsverordnung und falls ja, per wann?
Martina Niggli
Petra Ohnsorg Matter