Kommentar zur Neubau Herosé von Martina Niggli

Die Grüne Fraktion ist vom vorliegenden Projekt zum Neubau des Pflegeheim Herose sehr begeistert. Wir glauben, dass es ein gut durchdachtes Projekt ist. Es sind einige fortschrittlichen Ansätze zu erkennen, so z.B. die Abklärungen zur Gendergerechtheit oder die Abklärungen zur Verwendung des Regenwassers für die WC-Spülungen (was leider nicht möglich ist).

 

Einzelne Punkte möchte ich hervorheben:

Als erstes die Parkplätze für die Autos: in der Botschaft zum Baukredit vom August 2020 ist explizit von 37 Parkplätzen auf dem Areal die Rede. In der vorliegenden Botschaft wird dies nun ziemlich schwammig beschrieben. Es wird von vorübergehend 32 Parkplätzen geschrieben, welche aber ggf. teilweise für die Bauinstallationen verwendet werden, d.h. man weiss nicht genau, was damit sein wird, und schliesslich wird auf ein Mobilitätskonzept verwiesen, welches im 2027 – also nach Bezug des Pflegeheims – erstellt wird. Auf dieses Mobilitätskonzept werden wir gespannt warten und es sicherlich genaustens anschauen.

 

Dann das Therapiebad. Ich habe mich beim Durchlesen der Botschaft an die lebhafte Diskussion über das Therapiebad beim Projektierungskredit und die heftige Gegenwehr der SVP erinnert. In der grünen Fraktion sehen wird dieses Bad aus verschiedenen Perspektiven, aber die Schlussfolgerung ist für uns alle dieselbe: wir sind alle absolut überzeugt davon, dass ein Therapiebad für die Bewohner einen zusätzlichen Nutzen bringt und das es kein unnötiger Luxus ist. Des Weitern kann das Bad auch von externen Personen genutzt – wobei für uns natürlich auch ganz klar ist, dass die Heimbewohner Vorrang haben. Nichtsdestotrotz soll die Auslastung optimiert werden und weitere Bedürfnisse der Bevölkerung nach einem solchen Bad wenn möglich gedeckt werden.

 

Die Baukosten sind für mich ein weiterer Punkt. Die massive Fehleinschätzung der Kosten für das Gebäude im Wettbewerb ist mir ehrlich gesagt unverständlich. Es spielt am Ende keine Rolle, da bei allen Projekten mit dem selben falschen Preis gerechnet wurde, trotzdem: Es ist schliesslich nicht das erste Pflegeheim, welches neu erstellt wird – und somit hätte in meinen Augen ein genauerer Referenzwert genommen werden und somit ein genauerer Schätzwert erstellt werden können.

Die direkte Folge der hohen Baukosten ist die Erhöhung der Taxen aufgrund der Abschreibungen. Diese Erhöhung ist happig (und daran ist sicherlich nicht nur das Therapiebad schuld…). In der Botschaft steht zwar geschrieben, dass die neue Taxe dem markgerechten Tarif für neue Pflegeheime entspricht, aber wir erleben hier trotzdem eine prozentuale Erhöhung von 30%. Für uns ganz klar ein kleiner grosser Wehrmutstropfen in ganzen Projekt.

 

Nichtdestotrotz werden wir dem Projekt einstimmig zustimmen.

 

Martina Niggli

Einwohnerrätin, Vorstand, Kreisschulrätin KSAB
Martina ist Controllerin, arbeitet gerne im Garten und an der Nähmaschine und wohnt im Zelgli.